Kontakt

Was sich aus Unterricht im Coronamodus lernen lässt

Wenn es um die Folgen von Covid-19, Schulschließungen und Fernunterricht für Kinder und Jugendliche geht, dürfen nicht nur Lernlücken erfasst und durch Fördermassnahmen kompensiert werden, sondern es müssen auch die sozialen und emotionalen Bedürfnisse, Ängste und Sorgen junger Menschen berücksichtigt werden. Weiterlesen „Was sich aus Unterricht im Coronamodus lernen lässt“

Bildung und Digitali-Täter

Die Corona-Welle reiten 06: Was die autogerechte Stadt mit Digitalisierungs- und Digitalitätskonzepten für Schulen zu tun hat

Wer heutzutage zu einer Diskussion über Digitaltechnik in Schulen eingeladen wird, weiß, was einen üblicherweise erwartet: Das Hohelied des Digitalen. Was das Mantra der „autogerechten Stadt“ für die 1920er und wieder für die 1960er Jahre war, ist hundert Jahre später das Mantra der digitalgerechten, datenkompatiblen Bildungseinrichtungen. Das ist nicht neu und wird seit Mitte der 1980erJahre wiederholt, nur hat Covid-19 einen unreflektierten Digitalisierungsschub bewirkt. Dabei sollte, wer die digitale Heilslehre verkündet, auch hinter die Bildschirme schauen und die Akteure und deren Interessen benennen. Digitaltechnik ist ja kein Naturereignis. Anbieter dieser Technologien, wie deren Verkünder sind Digitali-Täter.* Anmerkungen zur Veranstaltung “Diskurs #Bildung und Digitalität” der Universität Marburg, Zentrum für Lehrerbildung** (10. März 2021).

Der Beitrag (8 Seiten) als PDF: Bildung und Digitali-Täter Weiterlesen „Bildung und Digitali-Täter“

Plädoyer für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen

Sollen Computer oder Tablets schon in der Grundschule eingesetzt werden? Der Offenburger Medienprofessor Ralf Lankau lehnt das eindeutig ab. Er ist Mitinitiator einer Petition für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen. Ein Interview von Marion Eiche (SWR4) mit dem Offenburger Professor Ralf Lankau. Weiterlesen „Plädoyer für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen“

Pädagogisch profiliert – politisch neutral

im Vorfeld der Landtags- und Bundestagswahl stellen wir klar:

Die Positionen und Forderungen des Bündnis für humane Bildung sind politisch im Sinne einer demokratischen Bürgerschaft und dem Ziel der Erziehung zur Mündigkeit, aber überparteilich und nicht konfessionell gebunden. Wir werden weder von politische Parteien noch von Wähler- oder anderen Interessengemeinschaften oder anderen politischen Gruppen unterstützt. Wir sind offen für den Diskurs, aber gegen jede Parteinahme.

Das Bündnis für humane Bildung setzt sich seit über drei Jahren für eine humane und altersgerechte Pädagogik in allen Schulformen und allen Schulstufen ein. Wir stehen bewusst in einer vom Kind oder Jugendlichen aus konzipierten Didaktik und Methodik. Wir treten für das Recht auf Allgemeinbildung ein statt früher Spezialisierung, gegen die Kommerzialisierung von Schule und Unterricht und setzen analoge wie digital Medien gemäß der Unterrichtssituation und den pädagogische Anforderungen ein. Der Mensch ist des Menschen Lehrer. Zu Denken Lernen brauchen wir ein direktes Gegenüber (Immanuel Kant). Wir sind der nachfolgenden Generation verpflichtet, nicht der Wirtschaft oder Aktionären.

Für das Bündnis für humane Bildung
Peter Hensinger, Ingo Leipner, Ralf Lankau

Humane Bildung braucht analoges Lernen

Abgeschlossen: Petition für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen

95.852* Menschen unterstützen europaweit mit ihrer Unterschrift, was das „Bündnis für humane Bildung“ seit Jahren fordert: den Erhalt der Wahlmöglichkeit für bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen. LehrerInnen und ErzieherInnen sollen selbst entscheiden, ob und für was sie digitale Medien als Hilfsmittel einsetzen.

„Das gilt besonders für die ersten zwölf Lebensjahre, in denen die sensomotorische Entwicklung und die fundamentalen sozialen und emotionalen Reifungsschritte erfolgen“, erklären Prof. Ralf Lankau vom Bündnis und die Kinderärztin Dr. med. Michaela Glöckler, Präsidentin der „Europäischen Allianz von Initiativen angewandter An-throposophie“ (ELIANT). Beide Organisationen zeichnen für diese Petition verantwortlich.

Der Hintergrund: Die EU-Kommission hat einen „Aktionsplan für digitale Bildung 2021-27“ beschlossen. Im Mittelpunkt steht die „Förderung eines leistungsstarken digitalen Bildungsökosystems“ und „die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Bevölkerung im digitalen Zeitalter“. Lankau und Glöckler fordern in diesem Kontext: „Wir müssen angesichts dieser digitalen Orientierung auch dem menschlichen und realweltlichen Bildungsbedarf der Kinder gerecht werden.“ Dazu wenden sich das Bündnis und ELIANT mit eigenen Vorschlägen an die EU-Parlamentarier, die gerade am „Aktionsplan für digitale Bildung 2021-27“ arbeiten. Bündnis und ELIANT halten es für selbstverständlich, dass Schule digitale Kompetenzen vermittelt. „Aber alles zu seiner Zeit“, wie Lankau betont. Kinder hätten ein Recht auf Entwicklungszeit, um mit allen Sinnen, durch Bewegung und kreatives Spiel ihre realweltliche Umwelt zu erobern. Daher müssen Kindergärten und Grundschulen die Möglichkeit haben, bildschirmfrei zu bleiben.

Es sollte nicht zu digitalen Einseitigkeiten kommen: „Erst das Zusammenspiel aus sensorischen und motorischen Realerfahrungen“, so Dr. Glöckler, „führt dazu, dass sich Kinder gesund in Raum und Zeit verankern.“ So werde eine altersgemäße, körperliche und geistige Entwicklung möglich. Geau dieses Recht auf Entwicklungszeit fordert die Petition. „Über 95.000 Unterzeichner sind ein starkes Plädoyer für diese wichtige Forderung“, so Prof. Lankau.

Link zum Hintergrund der Petition

„Bündnis für humane Bildung“:

Hochschullehrer, Wissenschaftler und engagierte Bürger gründeten 2017 das „Bündnis für humane Bildung“. Ihre Überzeugung lautet: Bildung lässt sich nichtdigitalisieren! Digitale Instrumente können Bildungsprozesse nur unterstützen. Alternativen sind gefragt. Website: https://www.aufwach-s-en.de

Allianz ELIANT: 2006 gründeten zehn europaweit tätige Dachorganisationen die „Europäischen Allianz von Initiativen angewandter Anthroposophie“ (ELIANT). Die Allianz setzsich auf verschiedenen Lebensgebieten und Arbeitsfeldern für mehr Lebensqualität und kulturelle Vielfalt in Europa ein. Website: https://eliant.eu/home

Pressekontakt: Ingo Leipner / Mob. 0162/8192023 / i_leipner@aufwach-s-en.de

*Durch nachgemeldete Unterschriften ist deren Zahl am 21.01.2021 auf 96.294 gestiegen.